03.07.2023 – Für 3 Stunden gehörte die Friedrichstraße wieder den Menschen

Gemeinsam protestierten „Letzte Generation“ und „Eltern gegen die Fossilindustrie“ gegen die rückwärtsgewandte Verkehrspolitik der CDU

Am 01. Juli hat der neue Berliner Senat angeführt von Kai Wegner und der Verkehrssenatorin Manja Schreiner die Friedrichstraße in Berlin wieder für den Autoverkehr freigegeben. Gleichzeitig wurden Projekte für Radwege gestoppt und „Wir werden keine Parkplätze für Radwege opfern“ als rückwärtsgewandtes Mantra veröffentlicht.
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„Die Bobbycars werden von den als Manja Schreiner und Kai Wegner
verkleideten Eltern mit Besen und Schneeschaufel weggefegt – ein Sinnbild für die Verkehrspolitik der CDU.“

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Am Montag, den 03. Juli gehörte die Friedrichstraße dann aber wieder für 3 Stunden den Menschen. Aktivisti der Letzten Generation blockierten den Abschnitt zwischen der Jägerstraße und dem Quartier 205 und wir nutzten die Gelegenheit zu einem Protestzug mit einem Dutzend Bobbycars. Auf den Bobbycars waren Stofftiere befestigt, die deutlich machten, wessen Sicherheit für uns im Mittelpunkt zukunftsfähiger Verkehrs- und Klimapolitik stehen muss: die der Kinder und zukünftiger Generationen!

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„Es wird perfide als ‚Miteinander‘ geframt, was ausschließlich eine Politik für die starken und motorisierten Verkehrsteilnehmer ist.“
Marit Schatzmann
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Zwei Personen unserer Elterngruppe symbolisierten als Kai Wegner und Manja Schreiner maskiert die menschen- und vor allem kinderfeindliche Politik der aktuellen Stadtregierung. Mit Besen und Schieber „bewaffnet“ versuchten sie immer wieder die Bobbycars mitsamt den Stofftieren von der Straße zu schieben, riefen laut „Straßen gehören den Autos“ und „Parks zu Parkplätzen“. Energisch hielten wir dagegen, setzten unseren Protestzug fort.

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„Die Verkehrswende wird abgebremst, bevor sie wirklich begonnen hat.
Das Erreichen von Klimazielen, saubere Luft in der Stadt und Verkehrssicherheit für unsere Kinder scheinen nicht zu zählen. Statt Vorfahrt für Autos fordern wir eine menschengerechte Stadt.“

Petra Nielsen
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Bilder: Jörg Finus

Videos
Video zur Aktion: https://www.youtube.com/watch?v=g3aS7ZF3TdE
Video zur Aktion: https://www.kivvon.com/de/im-blick/letzte-generation-legt-berliner-innenstadt-lahm

Presse zur Aktion
Taz: https://taz.de/Blockade-der-Letzten-Generation/!5941732/
Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-friedrichstrasse-nicht-mehr-autofrei-letzte-generation-blockiert-strasse-mit-bobbycars-10085095.html
Berliner Zeitung: https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/protest-letzte-generation-legt-mit-bobbycars-die-friedrichstrasse-lahm-li.365418
RBB24: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/07/berlin-friedrichstrasse-letzte-generation-bobby-cars-autoverkehr-blockade.html
Merkur: https://www.merkur.de/deutschland/verkehrskonzept-letzte-generation-protest-berlin-friedrichstrasse-bobbycars-blockiert-autofrei-92382124.html
Berliner Morgenpost: https://www.morgenpost.de/berlin/article238853531/Protest-gegen-Oeffnung-der-Friedrichstrasse-fuer-Autoverkehr.html
Berliner Morgenpost: https://www.morgenpost.de/incoming/article238851399/friedrichstrasse-aktivisten-blockade-berlin.html
t-online: https://www.t-online.de/region/berlin/id_100201614/-letzte-generation-hat-friedrichstrasse-in-berlin-mit-bobbycars-blockiert.html
DHN: https://lomazoma.com/proteste-der-letzten-generation-in-berlin-friedrichstrasse-mit-bobbycars-blockiert/
Berliner Kurier: https://www.berliner-kurier.de/verkehr/klimakleber-legen-friedrichstrasse-lahm-mit-bobbycars-li.365468
BZ: https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/klima-kleber-protestieren-gegen-oeffnung-der-friedrichstrasse

Kunstaktion bei Kundgebung gefolgt von zivilem Ungehorsam zum Tag der Industrie des BDI am 19.06.2023

Unsere Vorstellungen für die Zukunft unserer Kinder sind unvereinbar mit den an Profitmaximierung ausgerichteten Interessen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie!

Um unseren Forderungen Gehör zu verschaffen, organisierten wir zunächst eine Kundgebung am Mercedes- Benz- Platz in unmittelbarer Nähe des Tagungsortes. Beim Tag der Industrie treffen sich jährlich ranghohe Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft, anwesend waren unter anderem Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Christian Lindner (FDP) und Christian Sewing (CEO der Deutschen Bank).

Die extrem weit reichende Einflussnahme von Lobbyverbänden wie dem BDI (Bundesverband der Industrie) gefährdet unsere Lebensgrundlagen und unterhöhlt unsere Demokratie. Wir verdeutlichen diese schädlichen Abhängigkeiten durch geschauspielerte Darstellung ausgewählter auf der Tagung anwesender Spitzenpolitiker:innen, über welchen große Ballons schwebten, die mit den Logos einiger der klimaschädlichsten Konzerne versehen waren. 
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„Bei uns reichen nicht einmal tausende seriöse, wissenschaftliche Studien und der IPCC Bericht, um die Politik zu überzeugen, das fossile Zeitalter so schnell wie möglich zu beenden.“

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Jörg veranschaulicht in seiner Rede folgendermaßen weiterhin: „Die Machtverhältnisse sind ungleich verteilt. […] Bei RWE reicht ein selbst in Auftrag gegebenes „Gutachten“, um weiterhin Millionen von Tonnen Kohle in Lützerath abzubaggern. Bei uns reichen nicht einmal tausende seriöse, wissenschaftliche Studien und der IPCC Bericht, um die Politik zu überzeugen, das fossile Zeitalter so schnell wie möglich zu beenden.“

Neben den informativen sowie bewegenden Redebeiträgen gab es durch unsere Moderation immer weitere exemplarische Details zu den Verstrickungen zwischen deutschen Spitzenpolitiker:innen und einigen der klimaschädlichsten Konzerne.

Wir wurden bei unserer Aktion von der Scientist Rebellion, den Omas for future, sowie der Letzten Generation vor den Kipppunkten unterstützt.
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„Stoppt den fossilen Wahnsinn!“

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Nach Beendigung unserer offiziellen Kundgebung blockierten wir noch symbolisch den Eingang zum Tagungszentrum und spannten unser Banner mit einer unserer Kernforderungen „Stoppt den fossilen Wahnsinn!“ auf. Solange, bis wir durch die Polizei abgedrängt beziehungsweise weggetragen wurden. Wir halten es für essentiell, unseren Forderungen nach einer klimagerechten Politik und Gesellschaft Gehör zu verschaffen – gerade bei Entscheidungsträger:innen, die sie sonst nicht wahrnehmen würden. Unser ziviler Ungehorsam wurde durch Menschen der Letzen Generation beherzt mit weiteren Blockaden und Aktionen unterstützt. 

Fazit: 

Die vom BDI selbst so genannte „Zukunftskonferenz“ steht den Interessen der Zukunft unserer Kinder diametral entgegen. Wir müssen endlich handeln! Auf einem zerstörten Planeten wird es selbst für die Mächtigsten keine Wirtschaft, keine Profite und sowieso keine Zukunft für unsere Kinder geben.

Redebeitrag Denise (Eltern gegen die Fossilindustrie) – EU Außengrenzen im Jahr 2028: https://www.youtube.com/watch?v=LA2vx3bJbp4

Redebeitrag Anja (Scientist Rebellion) – Die Welt unserer Kinder in 10 und 30 Jahren: https://www.youtube.com/watch?v=2k0ZPJfzkbo

Heiko Maas läuft wortlos an Eltern gegen die Fossilindustrie und Menschen von Scientist Rebellion vorbei: https://www.youtube.com/watch?v=XgbebSRfwxM

Bobbycar Blockade Mai 2023 vor der Deutschen Bank

Bobbycarblockade vor der Deutschen Bank am 17. Mai 2023

It’s not an investment if it’s destroying the planet

Ein aufgebrachter Sicherheitsmann, viele Bobbycars und berührende Reden von Eltern – am 17.5. blockierten wir eine Filiale der Deutschen Bank Filiale in Berlin-Mitte. Es war der Tag der Online-Hauptversammlung der Deutschen Bank, den wir bereits im letzten Jahr zum Anlass für die Blockade einer Filiale genommen hatten. Wie kann es sein, fragten wir schon damals, dass die Deutsche Bank trotz der eskalierenden Klimakrise immer noch Milliarden in fossile Projekte investiert und damit wissentlich das Leben und die Zukunft aller Kinder gefährdet?

Dieses Jahr blockierten wir den Eingang der Filiale mit Bobbycars, während wir uns letztes Jahr an die Eingangstüren einer anderen Filiale klebten. Auf unserem Banner stand unsere unmissverständliche Botschaft: „Stoppt den fossilen Wahnsinn“. Tatkräftige Unterstützung bekamen wir diesmal von Scientist Rebellion, Mothers Rebellion, der Letzten Generation und den Parents/Berlin for Future.

Während der Aktion beschrieben viele Eltern, was es für sie bedeutet, Kinder in der Klimakrise großzuziehen. Es war die Rede von klima- und umweltbedingten Ängsten, die schon heute stark unter jungen Menschen verbreitet sind. Es ging um die Schwierigkeit, sich in dieser Welt noch bewusst für Kinder zu entscheiden und die Frage, wie wir unseren Kindern das Unerklärliche erklären können – dass Menschen in Wirtschaft, Politik, aber auch dem Finanzwesen ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, die Lebensgrundlagen für die junge Generation zu schützen. Erwähnung fanden auch die fatalen Folgen des Frackings für die Gesundheit und die Umwelt der lokalen Bevölkerung in Vaca Muerta/Argentinien, was u.a. von der Deutschen Bank finanziert wird.

„Wie können Sie behaupten, Klimaziele einzuhalten, wenn Sie weiter Öl- und Gasprojekte finanzieren?“

Während der Großteil der Gruppe vor Ort bei der Filiale war, unterstützte Denise uns durch eine Rede bei der Online-Hauptversammlung der Deutschen Bank, ermöglicht durch die Kritischen Aktionäre. „Wie können Sie behaupten, Klimaziele einzuhalten, wenn Sie weiter Öl- und Gasprojekte finanzieren“, fragte sie rhetorisch mit Blick auf das praktizierte Greenwashing.

Watch out, Deutsche Bank, we’ll be back!

Den vollständigen Redetext auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank am 17. Mai 2023 findet ihr hier: https://www.kritischeaktionaere.de/deutsche_bank/wie-koennen-sie-behaupten-klimaziele-einzuhalten-wenn-sie-weiter-oel-und-gasprojekte-finanzieren-rede-von-denise-ney-jetzt-oder-nie-eltern-gegen-die-fossilindustrie/

Globaler Klimastreik 3.3.2023

Im Verkehrssektor herrscht Stillstand: Seit Jahrzehnten wurde hier kaum CO2 reduziert. Und allein um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen, müssten die Emissionen 14 Mal schneller sinken. Doch Verkehrsminister Volker Wissing hat überhaupt keinen Plan, wie das gelingen soll – und offensichtlich auch kein Interesse daran.

Statt neue Autobahnen zu bauen, die für mehr Verkehr und Emissionen sorgen, braucht es einen Ausbau von ÖPNV und Schiene, eine Verdoppelung der Investitionen, sowie faire Arbeitsbedingungen für die Menschen, die die Busse und Bahnen fahren.

Beim #Klimastreik am Freitag, den 3.3.2023 sind wir deshalb Seite an Seite mit den Beschäftigten auf der Straße und bauen wir doppelt Druck auf!