Wir sind eine kleine Gruppe von Müttern und Vätern, die im April 2022 „Jetzt oder Nie-Eltern gegen die Fossilindustrie“ gegründet haben. Wir alle engagieren uns schon länger in unterschiedlichen Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung.


Petra, 47 Jahre, Pädagogin

…Seitdem engagiere ich mich in unterschiedlichen Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung. Verantwortung als Mutter in Zeiten der Klimakrise bedeutet für mich in erster Linie, meinen Kindern einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Ich wünsche mir, dass Eltern immer mehr zu einer starken politischen Kraft werden, denn die heute getroffenen Entscheidungen haben maßgeblichen Einfluss auf das Leben unserer Kinder. Die Freizeit, die mir neben Engagement und meinen Kindern noch bleibt, nutze ich zum Lesen und für Spaziergänge um Brandenburger Seen.
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Judith, 34 Jahre, Fundraiserin

…Seitdem ist für mich klar, wo meine Verantwortung liegt: Ich habe angefangen mich noch stärker in der Klimagerechtigkeitsbewegung zu engagieren. Erst ehrenamtlich, dann habe ich meinen gut bezahlten, sicheren Konzernjob gekündigt, um auch mein Berufsleben dem Klimaaktivismus zu widmen. Mittlerweile arbeite als Fundraisierin in einer Klimaschutzorganisation. Oft ist es schwer, nicht zu verzweifeln, gleichzeitig gibt es nichts, wofür es sich mehr lohnt einzustehen: Eine sichere und freie Zukunft für meine Kinder. Deshalb haben wir Eltern gegen die Fossilindustrie gegründet, um uns dem fossilen Wahnsinn auf Kosten unserer Kinder entgegenzustellen und um für die laut zu sein, die es (noch) nicht können. 
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Marit, 30 Jahre, angehende Lehrerin

… weiter Mülltrennungsworkshops mit Grundschulkindern durchführen, wenn fossile Infrastrukturen deren Welt konkret zerstören und politisch subventioniert werden? Seit 2019 bin ich also querbeet in der Berliner Klimabewegung unterwegs, ob bei Extinction Rebellion, parents4future oder der Klimaliste, erst schwanger, dann mit Baby und jetzt Kleinkind. Da Demokratiedefizite und Lobbystrukturen zunehmend als zentrale Hemmnisse der notwendigen Transformation in meinen Fokus gerückt sind, gründete ich gemeinsam mit meinen tollen Mitstreiter:innen die Eltern gegen die Fossilindustrie. Mein Herzensanliegen dabei ist, Klimaschutz-Blockierer öffentlich zu entlarven und ihnen die Kraft von Eltern entgegenzusetzen, die für ihre Kinder einstehen. Als Mutter macht mir ganz primär die schmerzlich realistische Vorstellung zu schaffen, dass mein Kind mit 20 in einem Land leben wird, an dessen Grenzen man auf Menschen schießt. Nichts, wie ich ihn aufwachsen lasse, soll oder kann ihn darauf vorbereiten. Wird in der Klimakrise Empathiefähigkeit zum Laster?

Dass viele dem Zynismus und Fatalismus verfallen, verstehe ich. Aber dass es das mit der Menschheit war, dass wir es gerechter, gesünder und schöner nicht können, war die Entscheidung einiger weniger mit viel zu viel nicht legitimierter Macht. Warum sollten wir das so stehen lassen?
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Sofia , Kampaignerin

…Ich bin in Peru aufgewachsen und war schon immer besorgt darüber, wie wir als Menschen mit den Ökosystemen, die unser Leben möglich machen, umgehen. Aber die Mutterschaft hat mich radikalisiert. Ich kann mir nicht mehr leisten, das ganze Elend zynisch zu betrachten. Ich muss tun, was ich kann. Hier in Deutschland ist richtiger Klimaschutz zum Greifen nahe, wenn wir nur den politischen Willen finden und die Macht und den Einfluss der toxischen Konzerne brechen. Und es ist eine wirtschaftliche Chance. Eine wichtige Frage, die ich mir oft stelle ist: Wie werden wir Privilegierten im globalen Norden auch gute Verbündete für die Menschen im globalen Süden, die schon jetzt am meisten durch die rasante Erwärmung betroffen sind?
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Denise, 58 Jahre, 2 Söhne
Wirtschaftsingenieurin, Studienrätin

…Im Mai 2019 nahm ich an meinem ersten “Die In” mit Extinction Rebellion teil. Seit Mitte 2019 habe meine Arbeitszeit als Lehrerin an einem Berliner Oberstufenzentrum reduziert, um mich in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel und ausreichende Maßnahmen gegen die drohende Klimakatastrophe, das Artensterben und die Biodiversitätskrise einzusetzen. 

Mein Motto:
„Hoffnung habe ich nicht mehr. In Hoffnung flüchten sich privilegierte Menschen des globalen Nordens, um sich selbst zu beruhigen. Was wir brauchen ist Mut. Mut ist das Richtige zu tun, ohne zu wissen, ob die Sache gut ausgeht.“
– inspiriert von Kate Marvel, Klimawissenschaftlerin am Goddard Institut der NASA
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Jörg, 54 Jahre, 3 Kinder,
Künstler, Erzieher, Aktivist

…Es ist für mich eine Frage der Verantwortung und der Gerechtigkeit. Sowohl was die Zukunft meiner Kindern angeht als auch der Menschen, die bereits jetzt schon unter einem ungerechten System leiden.

In allen Bereichen stellt sich die Frage Verantwortung. Nach den Fluchtursachen, auch wegen der Klimaerhitzung und ihren Folgen, danach, welche Welt wir hinterlassen, und nach der Verantwortung der Kunst, die Visionen einer anderen Welt entwickeln muss.

Wir sind dabei, sehenden Auges alles zu zerstören, was mir wichtig ist. Natur, Schönheit, Gerechtigkeit. Mein Schwerpunkt im aktivistischen Bereich ist, meine kreativen und innovativen Fähigkeiten in die Bewegung einzubringen. Die Zeit läuft. Ich habe mir das Motto zu eigen gemacht: „Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht wir?“
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